Photowalk No1 Mallorca

Wer schon einmal einen Photowalk in seiner Stadt oder auch in einer anderen Stadt mitgemacht hat und hier spielt es keine Rolle, in welcher Sparte der Fotografie Ihr unterwegs seid, der erinnert sich vielleicht daran, wie es abgelaufen ist. Man fährt in die Stadt, um sich mit Gleichgesinnten zu treffen, auszutauschen, gemeinsam seinem Hobby nachzugehen, läuft zusammen durch die Stadt, fotografiert, unterhält sich mit anderen, alles läuft vielleicht so ab, wie man es sich vorgestellt hat.

Photowalking ist wirklich weder etwas neues noch etwas besonderes, wenn man so will , ist der Photowalk ein “gesellschaftliches Ereignis” mit und über fotografieren. Bei jedem Photowalk lernt man neue, interessante Menschen kennen, die aus verschiedensten Gründen und aus unterschiedlichsten Zielsetzungen fotografieren.

Zurück zum Photowalk No.1 auf Mallorca – die Anreise musste natürlich mit dem Flugzeug erfolgen, man hatte also im Vorfeld den Flug und die Übernachtungsmöglichkeit gebucht und konnte dann mit gepackter Fototasche gut gelaunt die Reise antreten. Die Reise ging freitags morgens früh los und ging bis Montag, also ein schön verlängertes Wochenende verweilten wir auf Mallorca.

Am ersten Tag trafen wir uns mit dem Organisator des Photowalks, um uns kennen zu lernen, die meisten Teilnehmer kannten sich nicht visuell, sondern nur über diverse Facebook-Fotogruppen oder evtl. über bereits zusammen besuchte Photowalks.

Am besagten Freitag fuhren wir zu dritt zum vereinbarten Termin zum Organisator des Photowalks nach Hause, das ist schon mal sehr sehr ungewöhnlich für einen Photowalk – und hier gab es bereits das erste Highlight dieser Fotoreise – die Wohnung! Er wohnt mit seiner Frau in einem alten, sehr alten Klostertrakt – lange Räume, sehr hohe Decken, altes Gemäuer, man kam die Tür rein und war nach mehreren Metern schon geflasht von den Räumlichkeiten. Die Begrüßung war sehr herzlich – man hatte direkt ein Gefühl von “Nach Hause zur Familie ankommen” – dieses Gefühl sollte sich das ganze Wochenende über nicht verlieren.

Samstag, der eigentliche Tag des Photowalks, trafen wir uns bei Jens und Gudi (Organisator und Frau), um von dort aus gemeinsam nach Palma zu starten.

Nach 45 minütiger Fahrt erreichten wir Palma mit seiner sagenhaften Kathedrale, ja ein Touristen-Spot, aber für uns nur der erste Anlaufpunkt des Photowalks. Um es kurz zu machen, Jens durchstreifte mit uns Palma Straßen und Örtlichkeiten, die man als Tourist niemals auf eigene Faust hätte sehen können, da wir eine kleine Gruppe von 7 Leuten waren waren wir mehr oder weniger alle zusammen, der Ein- oder Andere mal etwas vor und manch einer mal mehr zurück. Nach 7! Stunden durch Palma, vielen Eindrücken und auch bei den meisten vielen Fotos auf der Chipkarte fuhren wir zurück zu Jens nach Hause, wo seine Frau bereits alles vorbereitet hatte, um den Abend bei einem sehr guten Essen und div. Spirituosen und tollen Gesprächen ausklingen zu lassen – ein durchaus sehr gelungener Tag beim Photowalk No.1 auf Mallorca.

Die Nacht war eher kurz und so trafen wir uns am Sonntag morgen wieder bei Jens, um von dort in Felanitx (gesprochen Felanit’sch) auf den Sonntagsmarkt zu gehen, um das einheimische Treiben auf und um den Markt festzuhalten – ein schöner, kleiner Ort, der für einige von uns für so manch eine fotografische Überraschung gesorgt hat. Mittags eine kleine Pause beim besten Eismann der Stadt eingelegt, aber auch hier gab es immer wieder interessante Motive und Menschen, Einheimische sowie auch ein paar Touristen, die aber absolut in der Unterzahl blieben an diesem Tag.

Das absolute Highlight des Tages, eher für Streetfotografen nicht so interessant, aber dennoch eine coole Location, ein Lost Place am Rande der Stadt, ein altes Weingut. Die Bodega F. war zu ihrer Zeit der absolut größte Weinkeller Mallorcas, sie wurde zwischen 1919 und 1922 nach den Plänen des Architekten Guillem Forteza Piña gebaut. Das Gebäude ist von seiner Bauart recht einzigartig, denn obwohl es aus Stahlbeton ist, wurde es gerade im Inneren großen Gewölben nachempfunden. Man bekommt fast den Eindruck, in einer gotischen Kirche gelandet zu sein. Seit 1990 ist der Betrieb nun geschlossen und alles zerfällt langsam.

 

Mein Fazit: Trefft Euch mit Gleichgesinnten zum fotografieren, fahrt in andere Städte, sucht Euch einen ortsansässigen Guide/Scout, der Euch auch Straßen und Ecken der Stadt zeigen kann, die ab und zu auch mal entfernt der Touristenströme liegen. Der Photowalk soll und kann natürlich nicht die individuelle, “einsame” Foto-Tour ersetzen, wo ihr alleine unterwegs seid, dennoch stellt der Photowalk für mich ganz klar eine Bereicherung dar.


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